1. Mai – Kampftag der internationalen ArbeiterInnenklasse in Ingolstadt: Ein guter Tag für die Verteidigung der demokratischen Rechte!
Vermehrt nehmen sich faschistische Kräfte, die Verschwörungsideologien verbreiten und das Coronavirus leugnen, die Straße. Dabei berufen sie sich auf demokratische Freiheiten. Was sie aber wirklich antreibt, ist letztlich doch nur der Egoismus, auf Kosten der Gesundheit und dem Leben anderer ungestört weiterzumachen wie bisher auch.
Als Ingolstädter 1. Mai Bündnis sind wir mit anderen Zielen auf die Straße gegangen. Auf unserer Veranstaltung haben wir unseren Standpunkt deutlich gemacht: Mit der Pandemie muss solidarisch umgegangen werden – eine solidarische Gesellschaft als Alternative zur kapitalistischen Ellbogengesellschaft geschaffen werden.
Deshalb haben wir uns auch dazu entschieden, im Pius-Viertel zu demonstrieren. In diesem Stadtteil leben viele Arbeiter:Innen und viele Menschen, für die rassistische Erfahrungen Alltag sind. In beengten Arbeiter:Innenquartieren wird es immer unerträglicher, desto länger die Pandemie andauert. Derweil lässt es sich im Millionärsviertel auch während der Pandemie gut leben, hier sind Kontakt-, und Ausgangsbeschränkungen schließlich gut umsetzbar.
Auf drei Kundgebungen im Stadtviertel gingen wir darauf auch in unseren Redebeiträgen ein. Dass wir uns dabei als laufende Demonstration durch das Stadtviertel bewegen konnten, war zuvor alles andere als selbstverständlich. Die Versammlungsbehörde hatte dies zunächst untersagt – wegen der Corona-Pandemie. Aber wir gaben nicht nach. Wir wollten uns kein zweites Jahr den 1. Mai ohne den Demonstrationszug bieten lassen. Wir haben gekämpft, geklagt und wir haben gewonnen!
Insgesamt beteiligten sich an unserer Demonstration ca. 120 Menschen. Zum Einen waren viele Personen anwesend, die als Teil des Bündnisses die Demonstration auf die Beine gestellt hatten. Dazu gehörten DIE LINKE, Gruppe La Resistance (LARA), Linksjugend_Solid, Fridays for Future, Kommunistische Plattform der Linkspartei, Gruppe Kommunistische Arbeiterzeitung (KAZ), Föderation der Arbeiter:Innenvereine in der Bundesrepublik (FIDEF) und die Radikale Linken Ingolstadt (RLI), aber auch etliche Anwohner:Innen – Jung und Alt -aus dem Stadtviertel nahmen an der Veranstaltung teil.
Wir haben dadurch ein Stückweit gezeigt, dass man auch in der Pandemie kämpfen kann. Man kann Widerstand gegen den Dauer-Notstand entwickeln, den die Herrschenden uns verordnet haben. Und das auch unter Einhaltung von gebotenen Infektionsschutzmaßnahmen, ohne die eigene und die Gesundheit Anderer zu gefährden.
Der Aufruf „Heraus zum 1. Mai -Nicht auf unserem Rücken, Konzerne zur Kasse!“ war auch in diesem Jahr deutlich hörbar. Natürlich hat das den Herrschenden nicht ganz so gut gefallen -das ließen sie uns nach Beendigung und Auflösung der Demonstration auch spüren. Es gab willkürliche Einschüchterungsmaßnahmen seitens der Polizei: Angeblich seien einige Fahnenstangen etwas zu lang gewesen.
Davon lassen wir uns nicht beeindrucken – auch nächstes Jahr sind wir als Ingolstädter Bündnis wieder auf der Straße wenn es wieder heißt:
Heraus zum 1. Mai, dem internationalen Kampftag der Arbeiter:Innenklasse!